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Schwanger sein und trotzdem Kaffee trinken? Das geht, denn es gibt koffeinfreien Kaffee. Trotzdem solltest Du kritisch sein: nicht jeder entkoffeinierter Kaffee ist unbedenklich.
Schwangere und stillende Frauen müssen auf so einige Dinge verzichten, denn sie müssen ihren Körper teilen mit ihrem Kind. Rohmilchprodukte, Alkohol, Tabak… Bei Kaffee fühlen sich viele Frauen allerdings unsicher, denn auch die Fachwelt ist sich darüber nicht ganz einig, in welchem Zusammenhang Koffein und die Entwicklung von Babys stehen. Eines jedoch steht fest: Koffein gelangt über die Plazenta in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes bzw. in die Muttermilch.
Einige Ärzte beruhigen ihre Patientinnen, dass auch normaler Kaffee in Ordnung sei, raten jedoch dazu, die Grenze von 300 mg Koffein pro Tag nicht zu überschreiten – das ist übrigens auch der Wert, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. In etwa entspricht das zwei bis drei Tassen Kaffee, je nach Tassengröße. Dieser Wert bezieht sich allerdings auf die gesamte Menge für einen Tag, denn du musst auch beachten, dass Koffein auch in anderen Lebensmitteln steckt wie z.B. in Grün- und Schwarztee, Schokolade und Kakao.
Koffein bleibt bis zu 20 Stunden im Blut von Schwangeren
Für Erwachsene stellt Koffein meistens kein Problem dar. Nachdem wir Kaffee, Cola oder etwas anderes Koffeinhaltiges zu uns genommen haben, dauert es zirka eine gute halbe Stunde, bis das Koffein in unserem Blutkreislauf zirkuliert. Dann erreicht der Stoff alle Organe und kann mit dem Körper reagieren. Die Bandbreite an Reaktionen ist vielfältig. So wird z.B. die Konzentration verbessert, Müdigkeit kann verfliegen, das Gehirn wird stimuliert und kann besser speichern, in höheren Dosen erhöht Koffein auch die Pulsfrequenz.
Nach vier Stunden scheiden wir den Stoff mit dem Urin wieder aus. Bei Menschen mit verlangsamten Koffeinabbau, z.B. bei älteren Menschen und Schwangeren, kann der Stoff bis zu 20 Stunden im Körper bleiben, womit die Zeit, in der er auf das Baby einwirken kann, auch länger ist. Hier kann stattdessen entkoffeinierter Kaffee getrunken werden.
Koffein: keine Frühgeburten, aber zu niedriges Geburtsgwicht
Während Koffein durchaus positive Eigenschaften für Erwachsene hat, ist der Stoff für Babys eher ungünstig. Zum einen haben Kinder noch nicht die Enzyme, um Koffein abzubauen, zum anderen kann es ihre weitere Entwicklung beeinflussen. Welche Auswirkungen das genau sind, wurde in einer großangelegten Studie am Sahlgrenska-Universitätsklinikum in Göteborg untersucht. In der „Norwegian Mother and Child Cohort Study“ trug Verena Sengpiel Daten von rund 60.000 Frauen zusammen, die während der Schwangerschaft koffeinhaltige Getränke zu sich nahmen.
In der Auswertung standen auch Gewicht, gesundheitliche Entwicklung und der Zeitpunkt der Geburt im besonderen Fokus. Das Ergebnis: Sengpiel resümierte, dass kein Zusammenhang bestehe zwischen Früh- oder gar Fehlgeburten oder Komplikationen während des Geburtsverlaufes und dem Konsum von Koffein. Eine Auswirkung konnte sie jedoch sehr wohl beobachten: je mehr Koffein die Frauen während der Schwangerschaft konsumierten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Geburtsgewicht der Säuglinge geringer ausfiel als bei normalen Kindern.
Koffeinfreier Kaffee ist nicht immer unbedenklich
Auf der ganz sicheren Seite stehst du also mit koffeinfreiem Kaffee. Hier solltest du aber genau hinsehen, was in deiner Tasse landet, denn bei koffeinfreien Kaffees gibt es gravierende Unterschiede, was die Verträglichkeit und Gesundheit angeht.
Aus diesem Grund und zuletzt auch deshalb, weil viele denken, dass koffeinfrier Kaffee schlichtweg nicht schmeckt, hat sich die Murnauer Kaffeerösterei intensiv mit diesem Thema beschäftigt. „Die Ursache für das mangelnde Aroma von koffeinfreien Kaffees liegt meistens an herkömmlich angewendeten, chemischen Entkoffeinierungsverfahren“, erklärt Thomas Eckel, Diplom-Kaffee-Sommelier und Gründer der Murnauer Kaffeerösterei.
„Die Bohnen werden vor dem Rösten mehrfach gewaschen und mit chemischen Lösungsmitteln behandelt, deren vollständige Beseitigung aber nicht garantiert werden kann“, sagt der Kaffeeexperte. Dichlormethan oder Ethylacetat sind dabei die Substanzen, auf die zurückgegriffen wird. Sie gelten jedoch als krebserregend. „Dazu kommt, dass eine einzelne Kaffeebohne bis zu 400 Bestandteile, also Aromastoffe, ätherische Öle usw., enthält. Sie sind wesentlich für Aroma und Geschmack von Kaffee, aber auch sie werden zu einem Teil bei konventionellen Verfahren zusammen mit dem Koffein entzogen“, erklärt er weiter.
Koffeinfreier Kaffee nur durch Wasserdampf – voller Geschmack ohne Gesundheitsrisiken mit dem „Silencio“ der Murnauer Kaffeerösterei
Er hat sich deshalb für das ressourcenschonende und chemiefreie CO2-Verfahren entschieden. Das Koffein – und kein weiterer Stoff – wird an das Kohlenstoffdioxid (CO2) gebunden, schonend gelöst und entzogen. Das funktioniert ganz ohne Chemie, nur mit Wasserdampf und Druck. Danach werden die Bohnen klassisch geröstet.
„Die Vorteile dieses zwar aufwendigeren und teureren Verfahrens liegt für uns auf der Hand: keine Gesundheitsrisiken durch chemische Rückstände bei vollem Kaffeegeschmack für den Genuss auch während Schwangerschaft und Stillzeit. Der Silencio, unser koffeinfreier Kaffee, ist mittlerweile auch bei den Kaffeegenießern ein beliebtes Produkt“, sagt Thomas Eckel.
Weitere Infos unter www.murnauer-kaffeeroesterei.de
Wir bedanken uns bei der Murnauer Kaffeerösterei für den Gastartikel. Aussagen des Autors können von der Meinung der Redaktion abweichen.
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© Autor: Murnauer Kaffeerösterei
© Artikelbild: Eckerle Media GmbH
© Fotos: Eckerle Media GmbH
Toller Artikel. Danke dafür. Die meisten Institute belegen, dass eine tägliche Dosis von 300mg Koffein aus Kaffee, unbedenklich für die Schwangerschaft ist. Deshalb habe ich in meinen Schwangerschaft auch ab und an mal einen Kaffee genossen 🙂 Ich konnte einfach nicht verzichten. Viele Grüße Mel
Der entkoffeinierte Bio-Instant Kaffee von Mounthagen ist auch sehr zu empfehlen. Kaum ein Unterschied zu normalem Kaffee und geht schön schnell…