Wenn du dich gesund ernähren möchtest, wirst du früher oder später mit dem Thema Keimen in Berührung kommen. Vielleicht hast du auch schon selbst versucht, Sprossen oder Kresse zu ziehen. Schon unsere Großmütter haben Hülsenfrüchte vor dem Kochen über Nacht in Wasser eingeweicht, damit sie bekömmlicher und leichter verdaulich werden.
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Wieso ist Keimen so gesund?
Durch das Keimen erhöhen sich nicht nur die Nährwerte, sondern diese können auch deutlich besser vom Körper aufgenommen werden. Zudem steigt die Bioverfügbarkeit deutlich an. Diese gibt an, in welchem Umfang ein Lebensmittel vom Körper aufgenommen werden kann. Wenn du Saaten oder Nüsse keimst, wandeln sich die komplexen Kohlenhydrate in Einfachzucker und Doppelzucker um und können vom Körper leichter verdaut werden. Darüber hinaus nimmt die Anzahl der freien Aminosäuren und auch der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu.
Auch der Vitamingehalt vermehrt sich, beispielsweise Vitamin C, E und K sowie Vitamine des B-Komplexes. Ungekeimte Getreidekörner und Hülsenfrüchte enthalten Phytinsäure. Diese verhindert, dass unser Körper alle enthaltenen, lebenswichtigen Mineralstoffe aufnehmen kann. Beim Keimvorgang wird diese abgebaut und dein Körper kann die wertvollen Inhaltsstoffe der Saaten wesentlich besser aufnehmen. Du solltest auch Nüsse einige Stunden vor dem Verzehr einweichen, um die Verdaulichkeit zu verbessern.
Angekeimte Samen, Keimlinge und Sprossen
Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, worin der Unterschied zwischen angekeimten Saaten, Keimlingen und Sprossen besteht.
Wenn du Samen einweichst und regelmäßig mit klarem Wasser abspülst, bricht irgendwann die harte Samenschale auf. Der Samen ist nun angekeimt.
Ein heller Keimling tritt auf, der sich je nach Sorte eng an den Samen schmiegt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn du Erbsen oder Hafer keimst. Beim Keimling wurde aus dem Samen ein Stängelchen, das mit zwei dicken Keimblättchen versehen ist. Die Flügel sind entweder deutlich abgespreizt oder auch geschlossen, beispielsweise bei Getreide. Aus dem intakt wirkenden Samen spitzelt lediglich ein Stängel hervor. Die Keimblätter dienen als Vorratsspeicher und versorgen die kleine Pflanze mit Mineralstoffen und Energie. Wenn du den Stängel des Keimlings betrachtest, erkennst du winzige Laubblättchen. Diese erhalten im frühen Stadium noch kaum Chlorophyll und sehen meistens grüngelb, gelblich, rötlich oder cremeweiß aus.
Sprossen erkennst du daran, dass sich die Stängel mit den Laubblättchen nach oben recken, während die Wurzeln nach unten wachsen. Zum einen möchte sich die Pflanze in der Erde verankern, um die nötigen Mineralstoffe zu bekommen, zum anderen wird das Sonnenlicht für die Fotosynthese, also den Energiestoffwechsel benötigt. Die grünen Blättchen von Samen werden Sprossengrün genannt.
Warum lohnt es sich, wenn du Saaten keimst?
Das Keimen von Saaten hat zahlreiche Vorteile. Viele Menschen sind durch den Verzehr von säurebildenden Lebensmitteln wie Brot, Eiern, Fleisch, Milchprodukten, Kaffee und Alkohol übersäuert. Gekeimte Saaten werden in unserem Körper basisch verstoffwechselt und bilden einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesundheit.
Durch die gesteigerte Bioverfügbarkeit kann die durch den Keimvorgang deutlich angestiegene Anzahl an Proteinen, Vitaminen, Mineralien und Enzymen optimal vom Körper verarbeitet werden. Neben dem Abbau von Giften, Säuren und Allergenen sind gekeimte Lebensmittel zudem leichter verdaulich.
Gekeimte Saaten enthalten viel Wasser
Unser Körper besteht hauptsächlich aus Wasser. Nicht immer gelingt es uns, genügend zu trinken. Wenn wir frische Sprossen essen, bestehen diese zu 80 Prozent aus Wasser und helfen uns somit, unserem Körper genügend Wasser zuzuführen. Ungekeimte Samen hingegen enthalten nur sehr wenig Wasser, da sie dadurch schwerer und auch anfälliger für Pilze und Bakterien wären, die sich naturgemäß in einer feuchten Umgebung wohler fühlen.
Damit ein Samen überhaupt keimt, benötigt er Wasser. Wenn er damit vollgesogen ist, bilden sich während des Keimvorgangs Wurzeln aus. Diese haben die Aufgabe, Nährstoffe aufzunehmen. Gekeimte Saaten sind anfällig für Schimmelbildung und verderben rasch. Du kannst sie aber auch trocknen und dadurch wieder in Keimruhe bringen. Dadurch ist beispielsweise gekeimtes Bio-Müsli viele Monate haltbar. Dennoch profitierst du von den gesundheitlichen Vorteilen gekeimter Saaten wie einer höheren Bioverfügbarkeit und einem signifikanten Anstieg der Nährstoffe.
Samen sind widerstandsfähige Überlebenskünstler
Was ist eigentlich ein Samen? Neben dem Keimling besteht er aus einem Körper und einer Umhüllung. Er ist äußerst robust und überdauert so lange, bis er geeignete Bedingungen zum Keimen vorfindet. In Australien gibt es beispielsweise Samen, die die Hitze eines Waldbrandes benötigen, um zu keimen und zu einer Pflanze wachsen zu können.
Der Samen an sich ist sowohl für uns Menschen als auch für Tiere unverdaulich. Da wir ihn wieder ausscheiden, können neue Pflanzen entstehen. Die Samenschale ist nicht nur äußerst hart, sondern auch mit Giftstoffen ausgestattet, damit ein Pilz- oder Bakterienbefall vermieden wird. In unserem Kulturkreis wird überwiegend gekochte Nahrung verzehrt. Dies ist eine Methode, um die giftigen Stoffe abzubauen.
Leider funktioniert das nicht bei allen Samen. Klebereiweiße, auch unter dem Begriff Gluten bekannt, verkleistern bei Hitze und können dadurch noch schlechter verstoffwechselt werden. Wenn du dich vollwertig ernährst, werden die Inhaltsstoffe der Samen in deinem Körper gespeichert und können nicht verdaut werden. Wenn du die Samen hingegen keimst, wirken sie in deinem Körper antioxidativ und antibiotisch.
Samen enthalten viel Fett und Stärke. Damit dein Körper die komplexen Stärkemoleküle in einfache Zucker aufspalten kann, braucht er neben Wasser viel Energie. Dies erklärt, weshalb du dich manchmal nach dem Essen so müde fühlst. Nach Möglichkeit solltest du es vermeiden, stärkehaltige Produkte wie Nudeln oder Kartoffeln zu konsumieren. Gekeimtes Getreide, Nüsse, rohes Gemüse und Saaten liefern dir hingegen Energie, ohne dich zu belasten.
Keimen erhöht die Anzahl an Proteinen
Eiweiß ist nicht nur für den Aufbau von Muskeln erforderlich. Der Makronährstoff ist auch entscheidend für die Beschaffenheit unseres Bindegewebes, der Haut und der Knochen. Viele chemische Reaktionen in unserem Körper hängen von Enzymen ab, die aus Proteinen bestehen. Beim Fasten holt sich der Körper die Energie zunächst aus den Proteinen. Wenn du Saaten keimst, baut sich der Großteil des Proteins in freie Aminosäuren ab.
Auch Mikronährstoffe sind wichtig für uns. Nur wenn wir genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu uns nehmen, funktioniert unser Stoffwechsel und das Wachstum der Zellen. Da sich alles in unserem Körper permanent erneuert, sind diese Nährstoffe nicht zu unterschätzen. Der große Vorteil des Keimens ist, dass sich die Anzahl der Mikronährstoffe nicht nur erhöht, sondern dass diese gleichzeitig vom Körper besser aufgenommen werden können.
Wie du an frische Sprossen gelangst
Du kannst Sprossen nicht nur selber ziehen, sondern du kannst sie auch wild sammeln. Die optimalen Bedingungen in der Natur sorgen dafür, dass der Gehalt an Nährstoffen nochmals ansteigt. Am besten isst du sie direkt frisch, ohne sie vorher abzuwaschen. Auf wilden Sprossen siedeln sich nämlich Kleinstlebewesen an. Diese sind gut für deine Verdauung und Darmflora und können sich auch positiv auf deine Haare, Zähne und vieles weitere auswirken.
Nicht immer kommen wir dazu, Sprossen selbst zu ziehen oder diese wild zu sammeln. Eine sinnvolle Alternative können vorgekeimte Produkte sein, die anschließend schonend getrocknet und somit haltbar gemacht wurden. Bei Keimster findest du neben verschiedenen Bio-Basis-Müslimischungen auch gekeimten Buchweizen, gekeimte Dinkelflocken, gekeimte Mandeln und vieles mehr. Weitere Anbieter von gekeimten Saaten sind beispielsweise Goodsport und Waka.
Voraussetzungen für deine Sprossenzucht
Nutze am besten keimfähige Samen aus biologischem Anbau. Wenn Saaten zu alt sind, kann es sein, dass sie nicht mehr keimen. Neben der richtigen Menge an Wasser ist es wichtig, dass die Samen noch atmen können. Auch die richtigen Licht- und Temperaturverhältnisse sind entscheidend für den Keimvorgang.
Der Samen saugt sich so lange mit Wasser voll, bis er in der Lage ist, die Speichereiweiße abzubauen und in freie Aminosäuren umzuwandeln. Dabei entsteht meistens eine Umhüllung aus Schleim, die in der Regel aus Zucker besteht. Nutze eine Keimtabelle, um herauszufinden, wie lange du die Samen einweichen musst, wie viel Wasser sie benötigen und wann du sie ernten kannst.
Zeit für die Ernte
Wichtig ist eine Balance zwischen nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Wasser. Die Samen dürfen nicht austrocknen, benötigen aber trotzdem genügend Sauerstoff, um zu keimen. Wenn sie von zu viel Wasser bedeckt sind, können sie nicht atmen. Doch wann kannst du deine Sprossen eigentlich ernten? Vertraue ruhig deinen Sinnen und verwende die Keimlinge, sobald sie gut riechen, ansprechend aussehen und lecker schmecken.
Wir bedanken uns bei Michael Gebhardt von keimster.de für den Gastartikel. Aussagen des Autors können von der Meinung der Redaktion abweichen.
Über den Autor:
Moin! Mein Name ist Michael Gebhardt. Ich bin begeisterter Sportler und Gründer von Keimster. Wir bieten hochwertige, gekeimte Produkte in Bio-Qualität, unter anderem Basismüslimischungen und Nüsse. Durch den Keimprozess sind die wertvollen Inhaltsstoffe für unseren Körper wesentlich einfacher zu verwerten. Angelehnt an das Businesskonzept von Prof. Dr. Faltin setzen wir auf große Verpackungseinheiten, schlichtes Design und Versand direkt vom Hersteller. Unser Ziel ist es, gesunde, erschwingliche Lebensmittel in gekeimter Qualität anzubieten.
Mehr Infos findest du unter www.keimster.de.
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© Autor: Michael Gebhardt
© Artikelbild: Pixabay.com / tookapic
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